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Wie Artikel in der exakten Position erscheinen

Zeitungen auf der ganzen Welt arbeiten mit Nela-Maschinen“, sagt Geschäftsführer Frank Neumeister. Die Nela Brüder Neumeister GmbH ist ein Familienunternehmen in der dritten Generation; seinen Hauptsitz hat es in Lahr im Schwarzwald. Das Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt, wie Neumeister erklärt, auf Maschinen und Anlagen für die Druckvorstufe. Sie machen nach seinen Angaben rund 70 Prozent des Jahresumsatzes aus, der sich auf 25 Millionen Euro belaufe.

Auch die Frankfurter Societäts-Druckerei (FSD), ein Schwesterunternehmen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ist Kunde von Nela. Die FSD druckt unter anderem die F.A.Z. Ihr Hauptdruckzentrum befindet sich in Mörfelden bei Frankfurt. Dort hat jede Druckplatte vorher eine Maschine von Nela passiert. Denn mit Hilfe der Prüfmaschine aus Baden werden die Druckplatten passgenau für den Druck ausgerichtet und über Förder- und Sortieranlagen an die Druckpresse gefahren. Es handelt sich um Registerstanz- und Abkantsysteme sowie Plattensortiersysteme. Diese haben dafür gesorgt, dass auch dieser Artikel in Bild und Position exakt auf dem Zeitungspapier erscheint.

Solche Maschinen verkauft Nela in vielen Ländern. Oft liegt der Marktanteil deutlich über 50 Prozent, zum Beispiel in Indien, den Vereinigten Staaten und in Deutschland, wie Neumeister berichtet. Das Unternehmen sei Weltmarktführer. Die Stanz- und Abkantsysteme werden in Kombination mit einer Förder- und Sortiertechnikanlage geliefert. Die Kosten für eine derartige Anlage belaufen sich auf 125000 bis 800000 Euro. Obwohl auch Konkurrenten international verkauften, gelinge es Nela mit Hilfe eines Zweitwerks in Wisconsin und Repräsentanzen in Asien, den Weltmarkt zu dominieren, sagt Neumeister.

Nela beliefert viele Branchen: Druck und Papier, Kunststoff und Kautschuk, Metall- und Sinterteile sowie die Medizintechnik. Die Diversifizierung sei bewusst herbeigeführt worden, sagt Neumeister. Ausschlaggebend gewesen seien die Fähigkeiten in der Bildverarbeitung, kombiniert mit dem Knowhow im Maschinenbau. Auf lange Sicht könne Wachstum nur durch neue Geschäftsfelder erreicht werden, sagt Neumeister. Schon heute werde 30 Prozent des Umsatzes mit der optischen Prüfung erwirtschaftet.

 

Dieser Artikel wurde von John Weidner im Rahmen des Projektes "Schule und Wirtschaft 2016/2017" verfasst und am 06.07.2017 in der F.A.Z. veröffentlicht.