Eine Form der automatischen, berührungslosen und zerstörungsfreien Prüfung ist die visuelle Prüfung oder optische Prüfung. Dabei kommen Kamera- und Beleuchtungssysteme mit entsprechender Bildverarbeitungssoftware zum Einsatz. Der Begriff impliziert bereits, dass mit dieser Methode nur sichtbare Defekte gefunden werden können.
Die visuelle Prüfung wird in der Qualitätssicherung von Endprodukten, Komponenten oder Einzelteilen eingesetzt, die aus ästhetischen, funktionalen oder Sicherheitsgründen über eine einwandfreie Oberfläche verfügen müssen. Bei Serienteilen, die u.a. in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen, wird die optische Kontrolle für das Auffinden einer großen Varianz an optischen Defekten wie z.B. Grat, Kratzer, Kerben, Poren, Abplatzer, Kantenbeschädigungen usw. eingesetzt. Auch dimensionale Aspekte wie z.B. Durchmesser, Stärke und Höhe können bei der visuellen Inspektion kontrolliert werden.
Bei der optischen Prüfung kommen immer häufiger automatisierte Systeme zum Einsatz, die, im Vergleich zur Sichtprüfung durch den Menschen, schneller und zuverlässiger und damit wirtschaftlicher sind. Die visuelle Prüfung kann im Produktionsablauf durchgeführt werden, dazu werden meist intelligente Kamerasysteme an den entsprechenden Stellen in der Produktionskette integriert. Wenn die optische Prüfung am fertigen Produkt stattfindet, so erfolgt dies häufig in separaten Prüfmaschinen, welche die Prüfteile autark im Dauerbetrieb prüfen und auch gleich nach den vorgegebenen Kriterien sortieren.