Prozessoptimierter Zugriff auf Offset-Platten mit NELA Vertikalstapler

NELA Vertikalstapler

Die merkur medien ag im schweizerischen Langenthal, bereits seit 2015 NELA-Anwender, hat in ein neues Konzept für die Bereitstellung von Offset-Druckplatten investiert. Druckfertig belichtete Platten werden nach Vorgabe der Drucker nun vertikal in Plattenwagen sortiert, mit der Abkantung seitlich anstatt horizontal. Zur zielsicheren Entnahme sind die Plattensätze gemäß ihrer Signatur in vier Plattenwagen versetzt abgelegt. Dadurch können bei kurzfristigen Änderungen im Belegungsplan der Druckmaschinen einzelne Plattensätze deutlich einfacher aus dem Wagen entnommen werden. Im Ergebnis stehen hier Zeitersparnis und Vermeidung von Qualitätsproblemen im Vordergrund.

Die neue Lösung bietet viele weitere Vorteile: 

  • Einfacheres Handling der Plattensätze bei kurzfristiger Anpassung der Auftragsreihenfolge – Plattenstapel für einzelne Aufträge werden versetzt voneinander im Wagen abgelegt und sind leicht zu entnehmen, da die Abkantung seitlich liegt und nicht unten.
  • Bereitstellung der druckfertigen Plattensätze ohne manuelle Eingriffe – lediglich der Plattenwagen muss noch abgekoppelt und zur entsprechenden Druckmaschine gefahren werden.
  • Belichtung größerer Plattenmengen auch über Nacht – Dank der durchgehenden Automatisierung kann die gesamte Belichtungsanlage inklusive Abkanter und Sorter autonom betrieben werden.
  • Deutliche Entlastung der Mitarbeiter im Drucksaal, gerade bei häufigen Plattenwechseln.

V.l.n.r.: Stephan Grolimund, Leiter Kreation & Marco Husistein, COO/Partner, beide merkur medien ag, Jochen Gläser, NELA Vertrieb Grafische Systeme Rollen- & Bogenakzidenz

Seit der Installation der neuen Sorteranlage ist die Plattenproduktion bei merkur medien ag deutlich effizienter geworden, wie Stephan Grolimund, Leiter Medienvorstufe, beschreibt:

Herr Grolimund, inwiefern haben sich die Abläufe in Ihrer Produktion seit Installation des Vertikalstaplers verbessert?

Durch den autonomen Betrieb können bei Bedarf auch «Geisterschichten» über Nacht produziert werden. Eine Anforderung an die neue Anlage war, dass die Druckplatten berührungsfrei mit dem Plattenwagen an der Druckmaschine ankommen. Durch die seitliche Lage der Abkantung und der versetzten Ablage kann bei Bedarf dennoch ein einzelner Plattensatz vom Plattenwagen entnommen werden. 

Welche manuellen Eingriffe sind nun nicht mehr notwendig?

Mit der Inbetriebnahme der Anlage haben wir auch unsere Prozesse angepasst. Die Druckplatten werden in der Spät- und Nachschicht von der Abteilung Druck belichtet. Durch die Just-in-Time-Produktion der Druckplatten ist das Umsetzen der Druckplatten auf andere Wagen nur in Ausnahmefällen notwendig. Manuellen Kontakt mit den Druckplatten können wir so auf ein absolutes Minimum reduzieren.

Wie flexibel ist das System, wenn sich kurzfristig Änderungen bei der Belegung der Druckmaschinen ergeben?

Standardmäßig sind jeder Druckmaschine zwei feste Plattenwagen zugewiesen. Bei Bedarf kann die Konfiguration per Mausklick einfach geändert werden und einer Maschine alle vier Plattenwagen bzw. Sortierplätze zugewiesen werden. Die Anlage ist dann in der Lage 120 Druckplatten pro Stunde von zwei Belichtern auf die Plattenwagen zu sortieren. Pro Plattenwagen können 11 Plattensatze (4-farbig im Schön- und Widerdruck) versetzt abgelegt werden.

Stehen noch weitere Optimierungen an der Anlage aus?

Um unsere Druckvorstufe noch weiter zu entlasten bzw. die Verfügbarkeit der Anlage zu steigern, soll die Belichtung der nächsten Jobs durch die Drucker selbst angestoßen werden. 

Wie war die Zusammenarbeit mit NELA zur Inbetriebnahme?

Die Zusammenarbeit mit NELA war ausgezeichnet, in mehreren Entwicklungsschritten sind wir gemeinsam zur für uns idealen Lösung gekommen. Bei der Inbetriebnahme ist alles planmäßig und problemlos verlaufen – nochmals herzlichen Dank an dieser Stelle.